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Tischtennis

Das Beste zum Schluss – 2. Herren sensationell Deutscher Vizemeister bei den Pokalmeisterschaften der  Verbandsklassen Herren C

Wussten sie schon, dass…

die 1. Herren verlustpunktfrei Meister wurde und in die höchste Saarländische Spielklasse aufgestiegen ist
die 1. Herren Dritter im Saarlandpokal der höchsten Spielklasse wurde
die 2. Herren ebenfalls völlig ungefährdet Meister wurde und in die Bezirksliga aufgestiegen ist
die 2. Herren den Saarlandpokal in ihrer Leistungsklasse geholt hat.

Spätestens jetzt werden sie verstehen, dass die unglaublich erfolgreiche Saison gebührend abgefeiert wurde. Gesagt, getan. Am 6. Juni war das Altenkesseler Tennisheim fest in der Hand der überglücklichen „Plattenspieler“.

Das Beste zum Schluss

Doch vor dem Fest stand noch ein Termin an. Als Saarlandpokalsieger qualifizierte sich die 2. Herren als Landesmeister für die Deutschen Pokalmeisterschaften der Herren C, die vom 29. Mai bis zum 01. Juni in Mittelstadt (Odenwald) stattgefunden haben. In jeder Leistungsklasse trafen die 20 besten Pokalmannschaften aufeinander um den deutschen Pokalsieger auszuspielen. Unsere 2. Herren trat an mit Marius Engel (22 Jahre), Hans Jürgen „Hemme“ Kullmann (53 Jahre) und mit mir, Senior Ralf Heib (61 Jahre).

Zur Erklärung. Die Vorrunde wurde in 4 Gruppen zu 5 Mannschaften ausgespielt, wobei sich die beiden Besten für das Viertelfinale qualifizierten. Altenkessel hatte Ziegelhausen (Baden-Württemberg), Gera (Thüringen), Rellingen (Hamburg) und Stammen (Nordrhein-Westfalen) vor der Brust. Eine Mannschaft bestand aus 3 Spielern, ausgetragen wurden 6 Einzel und 1 Doppel. Bei 4 Siegen war Schluss. Es gab kein Unentschieden als Endergebnis.

Am Donnerstag konnten wir gegen Ziegelhausen das Spiel knapp mit 4:3 für uns entscheiden. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich gewann das Entscheidungsspiel knapp mit 13:11 in 4 Sätzen. Am Freitag traten wir gegen Gera an und gewannen äußerst schmeichelhaft 4:0 überdeutlich. 

Am Samstag erwartete uns ein Marathon. Die zwei letzten Gruppenspiele standen an. Gegen Rellingen mussten sich Marius und ich einem 12-jährigen Supertalent geschlagen geben. Gleichzeitig zeigte Hemme, wir verrückt Tischtennis sein kann. Beim Spielstand 3:2 für Altenkessel führte er mit 2:1 Sätzen. Im 4. Satz lag er 1:9 zurück, um danach keinen Punkt mehr abzugeben und 11:9 zu gewinnen. Ungläubiges Staunen allenthalben. 4:2 gewonnen und bereits vor dem letzten Spiel für das Viertelfinale qualifiziert. Im letzten Gruppenspiel ging es gegen Stammen. Deren Spitzenspielerin Melanie Hofmann konnte sich gegen Marius und mich durchsetzen, doch erwies sich wieder die mannschaftliche Geschlossenheit als Zünglein an der Waage. 4:2 gewonnen und damit Gruppenerster. Noch am gleichen Abend wurde das Viertelfinale gespielt. Wir trafen auf Ankum, ein Vorort in der Nähe von Osnabrück. Hop oder top, der Sieger hatte als 3. eine Medaille sicher. Wir spielten uns in einen Rausch. Marius gewann völlig souverän sein Auftakteinzel. Danach spielte ich gegen Brett 1. Im 5. Satz nahm ich bei 8:8 Auszeit, um danach mit 3 Kantenbällen nacheinander das Spiel 11:8 zu entscheiden. Ganz klar. Der große und allmächtige Tischtennisgott meinte es sehr gut mit mir und wird bei weitem nicht immer jedem in jedem Spiel gerecht. Letztendlich gewannen wir das Spiel überglücklich mit 4:1. Krampf geplagt und völlig abgekämpft krochen wir zu Bett. 

Am Sonntagmorgen stand um 09:00 Uhr das Halbfinale gegen Geldern (NRW) an. Diese Mannschaft trat nur zu zweit an, und zwar mit zwei Holländern. Wir hatten quasi ein Länderspiel vor der Brust und brauchten gleich 2 Wunder, um das Halbfinale zu gewinnen. Ich schnupperte am Sieg, musste mich jedoch knapp in 4 Sätzen geschlagen geben. Marius packte dann sein bestes Tischtennis aus und gewann sensationell sein Einzel. Das dritte Spiel ging kampflos an uns. Ein zweites Wunder musste her. Gewünscht, geliefert. Im Doppel hielten sich Marius und ich zum 6. Mal hintereinander schadlos. Tatsächlich 4:1 gewonnen. Finale.

Es ging gegen Hahnbach aus Bayern. Diese Mannschaft hatte extra einen ungarischen Spitzenspieler verpflichtet. Dieses Finale war dann doch des Guten zu viel. Wir waren total platt, übernervös und schlichtweg überfordert. Leider konnten wir dem verdienten Pokalsieger keine Paroli mehr bieten.

Letztendlich sind wir deutscher Vizemeister bei den Pokalmannschaften der Verbandsklassen der Herren C geworden. Eine faustdicke Überraschung, mit der die größten Optimisten nicht gerechnet hatten.

Doch das Beste an den Eventtagen darf und soll nicht unerwähnt bleiben. Gewinnen wollen und verlieren können. Unsere Gegner waren fantastisch. Sie waren überaus fair, respektvoll, anerkennend und sympathisch. Und in der Niederlage zeigten sie wahre Größe. Eine wunderbare Atmosphäre, die ich total genießen konnte. Das hat richtig Spaß gemacht. Vielen Dank dafür. Marius, Hemme und ich sind froh und dankbar, neue Kontakte geknüpft und Sportfreundschaften geschlossen zu haben.

Ralf Heib